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Zahlreiche Besucher beim Patientenforum der Chirurgie am 19.04.2017 im Elisabeth Klinikum Schmalkalden

 

Schmalkalden (20.04.2017): Die Patientenforen im Elisabeth Klinikum Schmalkalden sollen Ärzte, Patienten und interessierte Besucher ins Gespräch bringen. Hier stellen die Experten des Hauses Aktuelles aus Klinik und Wissenschaft vor und berichten über Neuerungen bei der Diagnose und Therapie unterschiedlicher Krankheitsbilder. Am 19.04.2017 stellte sich die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie vor und lud zum Patientenforum der Chirurgie ein. Etwa 100 interessierte Besucher und Besucherinnen folgten der Einladung.

So stellte Thomas Kätscher, der Leitende Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, die sogenannte Refluxkrankheit vor. Unter dem Motto „Sodbrennen - noch eine Tablette oder doch operieren“ ging er den Ursachen, Symptomen und Therapiemöglichkeiten der Krankheit auf den Grund. Etwa 15 bis 20 Prozent aller Deutschen leiden unter Sodbrennen, dem chronischen Rückfluss von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Zu den wichtigsten Ursachen dafür gehört eine Schwäche des Ösophagussphinkters. Dieser öffnet sich normalerweise nur, um Essen und Trinken in Richtung Magen passieren zu lassen und bleibt sonst geschlossen. Funktioniert dieses Ventil nicht mehr richtig, kann (saurer) Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fließen und typische Symptome wie Sodbrennen oder den Rückfluss von Speisebrei/Flüssigkeit auslösen. Ohne Therapie kann chronischer Reflux Schäden an der Speiseröhre wie Entzündungen, Geschwüre oder Blutungen verursachen. Auf lange Sicht droht die Entwicklung einer Krebsvorstufe. Daher ist eine Therapie besonders wichtig. Neben der Umstellung der Lebensweise, wie Gewichtsreduzierung und Nikotinverzicht, sowie die Einnahme von säureblockierenden Medikamenten, ist eine Alternativlösung das Einsetzen eines sogenannten Magenschrittmachers. Dies ist eine Neurostimulationstherapie, die den unteren Speiseröhrenspinkter schonend stimuliert, damit er wieder normal funktionieren kann: verschlossen, um Reflux zu vermeiden, geöffnet, um Nahrung und Getränke in den Magen zu lassen. Diese Alternative wird seit kurzem auch am Schmalkalder Klinikum angeboten.

Im Anschluss wurde die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) von Tobias Retzlaff, dem Sektionsleiter der Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin, in den Mittelpunkt gerückt. Er informierte die Gäste über Symptome, Diagnostik und Behandlung der Krankheit. Die typischen Symptome der PAVK haben ihr im Volksmund den Namen „Schaufensterkrankheit“ eingebracht: Wadenschmerzen zwingen die Betroffenen dazu, beim Gehen wiederholt Pausen einzulegen. Damit das plötzliche Stehenbleiben kein Aufsehen erregt, schauen sich die Patienten die Auslagen der Schaufenster an. Die Ursache der Schmerzen sind Durchblutungsstörungen, die unter anderem durch Rauchen hervorgerufen werden können. Früherkennung ist bei dieser noch viel zu unbekannten Volkskrankheit besonders wichtig, denn eine rechtzeitige Behandlung schützt vor den gravierenden Folgen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Amputation. Bereits vor seinem Vortrag hatten Interessierte die Chance einen kostenlosen Funktionstest durchführen zu lassen. Mittels des Knöchel-Arm-Indexes lässt sich sagen, ob ein Patient an PAVK leidet. Vereinfacht gesagt wird bei der Messung der Blutdruck im Arm mit dem Blutdruck im Bereich des Fußknöchels verglichen. Der aus diesen zwei Messwerten ermittelte Knöchel-Arm-Index ermöglicht es, eine PAVK zu erkennen und ihren Schweregrad zu beurteilen.

Patienten, die an einer der beiden Krankheiten leiden und sich gern in ärztliche Beratung begeben möchten, können sich jederzeit an das Sekretariat der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie unter der Telefonnummer 03683 - 645 233 wenden und einen Termin vereinbaren. 

Regelmäßige Veranstaltungsreihe

Zu den regelmäßig stattfindenden Patientenforen lädt das Elisabeth Klinikum Schmalkalden alle Patienten, Besucher und Interessierte alle zwei Monate am jeweils dritten Mittwoch des Monats ein. Bis Ende 2017 werden noch vier Patientenforen im Klinikum selbst und drei Auswärtsveranstaltungen stattfinden.

Der nächste Informationsabend unter dem Motto „Das Elisabeth Klinikum stellt sich vor“ außerhalb des Klinikums findet am 10.05.2017 ab 18.00 Uhr im Haus des Gastes in Oberhof statt. Das nächste Patientenforum im Elisabeth Klinikum wird von der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am 21.06.2017 veranstaltet.

(Text und Bilder: Isabell Straub)

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